1348/1559
Gebäudetyp
Wassermühle
Mühlenart
Getreidemühle
Betriebszustand
Gelegentlich noch in Betrieb
Heutige Nutzung
Getreidemühle, Wasserkraftanlage zur Stromerzeugung, Technisches Kulturdenkmal
Eine idyllisch gelegene Kleinmühle die auch heute noch produziert… ja, die gibt es noch in Schwülper an der Oker.
Erstmals wurde die Wassermühle im Jahre 1348 erwähnt als Herzog Magnus von Braunschweig den damaligen Müller Gernandum aus der Leibeigenschaft entließ und zum freien Manne erklärte.
1559 wurde zusätzlich zur bestehenden Getreidemühle auf der anderen Seite des Mühlengrabens eine Walkmühle errichtet.
1721 wurde diese Mühle durch eine Ölmühle ersetzt, diese wiederum 1827 auf Weizenvermahlung umgestellt.
Um 1900 folgten umfassende Modernisierungen der Mühleneinrichtung. Walzenstühle und Plansichter ersetzten Mahlgänge und Beutelkisten. Nun verfügte die Rothemühle über ein modernes Vermahlungsdiagramm. Auf dem Mühlengrundstück wurde eine weitere Scheune und ein Altenteilerhaus errichtet und die Schrotmühle im Jahre 1909 mit einer Turbine ausgerüstet. Ende des 19. Jahrhundert gehörte der Besitzer der Rothemühle zu den angesehensten Persönlichkeiten im Ort.
Die beiden Weltkriege überstand die Mühle leidlich, doch mit der Währungsreform verschlechterte sich wie bei vielen Kleinmühlen auch in der Rothemühle die wirtschaftliche Lage, eine Entwicklung, die schließlich im September 1962 zum Konkurs führte.
Als äußerst glücklicher Umstand für den Bestand der alten Wassermühle ist zu werten, dass bei der Zwangsversteigerung im Jahre 1966 ein Mann die Rothemühle erwarb, der nicht nur den Mühlenbetrieb weiterführen wollte, sondern für die notwendige Instandsetzung und Modernisierung ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz mitbrachte.
Richard Brüdern, aus einer alten Müllerfamilie in Völkenrode stammend, studierter Mühlenbauer und ein landesweit bekannter und anerkannter Mühlenexperte, konnte die Rothemühle zwar nicht zu einer neuen wirtschaftlichen Blüte führen, doch ist es ihm zu verdanken, dass mit der Weiterführung des traditionellen Mühlenbetriebes ein produzierendes Kulturdenkmal erhalten wurde, das die Mühle an der Oker zu einem Musterbeispiel lebendiger Denkmalpflege werden ließ. Richard Brüdern setzt damit die Reihe der erfolgreichen und heraus- ragenden Pächter und Besitzer der Rothemühle fort.
Die linksseitige Mühle wurde einst von 4 Stauberrädern angetrieben, die später durch 2 effektiver arbeitende Kopfräder ersetzt wurden und noch heute im Einsatz sind.
Die Wasserkraft beider Mühlen wird noch heute zum Mahlbetrieb und zur Stromerzeugung genutzt.
Links das Radhaus der Mehl-Mühle, die Wasserräder der Rothemühle waren nach alten Aufzeichnungen schon immer in einem Radhaus vor der Witterung geschützt. Foto: Dieter Goldmann |
Im vorderen Gebäudeteil die Mahlmühle, dahinter der Wohnbereich. Foto: Dieter Goldmann |
Blick vom Mühlenkanal zwischen den beiden Mühlen Flußabwärts. Foto: Dieter Goldmann |
Stromgenerator (Leistung 30 KW) im kleinen Radhaus, unterhalb rauscht das Wasser durch die Turbine. Foto: Dieter Goldmann |
Die Schrotmühle, dahinter ein Silo. Foto: Dieter Goldmann |
In der Schrotmühle. Foto: Dieter Goldmann |
Hier wird heute noch produziert. Foto: Dieter Goldmann |
Nicht ganz ungefährlich sind die Antriebsriemen, es ist halt ein Produktionsbetrieb und keine Schaumühle. Foto: Dieter Goldmann |
Das erinnert doch an Max und Moritz... Foto: Dieter Goldmann |
Und ein Kraftfuttersack aus der Langlinger Mühle darf natürlich auch nicht fehlen. Foto: Dieter Goldmann |
Blick auf das Radhaus der Schrotmühle. Foto: Dieter Goldmann |
Das Radhaus schütz das Wasserrad vor der Witterung, besonders sinnvoll bei Frost. Foto: Dieter Goldmann |
Und auch hier in der Mehlmühle erfolgt der Antrieb der Maschinen über Transmissionsriemen. Foto: Dieter Goldmann |
Es wäre schön wenn sich der Mahlbetrieb dieser "kleinen" Mühle noch lange aufrecht erhält. Foto: Dieter Goldmann |
Geschrieben von: Dieter Goldmann, Mühlenvörderverein Lüneburg
Ich war gestern erst auf dem Gelände und ich bin immer wieder fasziniert! Würde gerne nochmal hinein kommen, bis unters Dach und die gesamte Holzkonstruktion bewundern! Ich stamme ursprünglich aus Zweidorf.
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