1862
Gebäudetyp
Wassermühle, Industriemühle
Mühlenart
Getreidemühle
Betriebszustand
1960 den gewerblichen Betrieb eingestellt, Einrichtung komplett erhalten
Heute Nutzung
Gebäude soll saniert werden und es soll evtl. eine Museumsmühle entstehen
Geschrieben von Förderkreis Königshütte Bad Lauterberg e.V.: Die Alte Industriemühle in Bad Lauterberg im Harz steht auf dem Gelände der Gießerei Königshütte. Sie wurde 1872 erbaut und bis 1960 betrieben. Das Hauptgebäude ist ein massiver Steinbau, der innen nochmals in zwei Bereiche aufgeteilt ist. Das rechte Nebengebäude - nicht auf dem Bild zu sehen - war der Speicher der Mühle und wurde 2007 abgerissen.
Bei der 1733 gegründeten Königshütte war am heutigen Standort der Getreidemühle zunächst ein Hammerwerk in Betrieb, das auch zur Gründungszeit bereits mit einer Wasserkraftanlage (Wasserräder) betrieben wurde.
Im Zuge der Privatisierung der fiskalischen Königshütte im Jahr 1871 wurde die Gießerei von zwei Wolfenbütteler Unternehmern weitergeführt, von denen der eine, der Mühlenbauer A.C. Peters, zusammen mit Gottlieb Lutter in Wolfenbüttel zuvor die "Erste Deutsche Mühlenbauanstalt" betrieben hatte. Dieser brachte somit sein Wissen für die technische Ausgestaltung der Mühle ein.
In Folge der weiteren Hüttenentwicklung wurde die Hammerhütte 1871 somit abgebrochen und an dieser Stelle im Jahr 1872 die für damalige Verhältnisse moderne Handels- und Industriemühle errichtet. Die Mühle besaß drei oberschlächtige Wasserräder, die vier Mahlgänge sowie sechs Graupengänge antrieben. Neben dem massiven Mühlengebäude wurde ein dreistöckiger Bodenspeicher errichtet.
Der Umbau der Hauptmühle zur Weizen- und Roggenmühle im Jahr 1920 war dann der Stand, wie er sich heute wiederfindet. Lediglich die Sichtanlagen wurden nach 1935 durch 2 Plansichter und eine Grießputzmaschine ersetzt. Die Leistungskapazität der Mühle lag bei 15 Tonnen Weizen und 12 Tonnen Roggen am Tag. Damit zählte sie zu den größeren Mühlen.
1960 wurde die Mühle im Zuge der mit öffentlichen Mitteln geförderten Mühlenstilllegung geschlossen. Man baute die Motoren und die Riemen ab. Weil im Gegensatz zu anderen größeren Industriemühlen keine Nachnutzung gefunden wurde, blieb sie mit Ihren Müllereimaschinen in der heutigen Form bestehen.
Wegen des noch anstehenden, großen Sanierungsbedarfes im Inneren der Mühle ist eine öffentliche Besichtigung nicht möglich.
Das Wehr der Mühle. Foto: Florian Butt |
Ein Generator der Turbine. Foto: Florian Butt |
Vier Silozellen. Foto: Florian Butt |
Transmission. Foto: Florian Butt |
Ersatzmahlstein mit dazugehörigen Steinkran. Foto: Florian Butt |
Walzenboden. Foto: Florian Butt |
Walzenboden. Foto: Florian Butt |
Der Rohrboden besteht noch aus Holzrohren. Foto: Florian Butt |
Sichterboden. Foto: Florian Butt |
Das Diagram der Mühle. Zeichnung: Rüdiger Hagen |
Die ist aber schön. Ich habe mal darüber nachgedacht eine Mühle umzubauen. Der Steinbau nahe Wien wurde mir aber weggeschnappt.
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